Hier nun mit etwas Verspätung meine Instagram Features zum Black Music Month 2020 aus der 3. Woche…
Montag, 15. Juni 2020:
Neneh Cherry: „Broken Politics“ (LP, Smalltown Supersound, 2018)
Neneh Cherry war mir früher eigentlich immer ein wenig zu mainstreamig. Nachdem sie lange von der Bildfläche verschwunden war tauchte sie 2012 mit dem Album „The CherryThing“ auf meinem Radar auf, einer mega geilen Kollaboration mit der ebenfalls aus Schweden stammenden Free-Jazz Kombo The Thing. Mit Broken Politics hat sie 2018 wieder ein starkes Album rausgebracht: HipHop, Soul, Electronic abgeschmeckt mit einer Prise Jazz. Wie schon der Vorgänger „Blank Project von 2014 wieder produziert von Kieran Hebden, aka Fourtet.
Dienstag, 16. Juni 2020:
Gladys Knight & The Pips: „2nd Anniversary“ (LP, Buddha Records, 1975)
In den 90ern bin ich Berlin immer wieder auf Flohmärkten auf die Jagd nach gebrauchten Vinyl gegangen, hauptsächlich Jazz, Soul, Funk und tlw. Reggae waren damals mein Beuteschema. Glady Knight ist natürlich ein Begriff, dieses Album hab ich aber vermutlich schon allein wegen des Covers gekauft.
Ziemlich guter 70ies Soul, die erste Seite sehr klassisch, die zweite Seite beginnt ein wenig zu schnulzig, kriegt aber nachher wieder die Kurve zum echten 70ies Soul…
Mittwoch, 17. Juni 2020:
Kamasi Washington: „Heaven and Earth“ (5-LP, Young Turks, 2018)
Kamasi Washington ist aktuell einer die Shooting Stars im Jazz. Seine Musik ist mit „Episch“ noch zu knapp umschrieben. Jeder Song auf dem Album ist knapp 10 Minuten lang (das haben selbst die Grateful Dead nur live gebracht).
Viele Einflüsse aus den 70ern, z.T. auch Soul – Wahnsinns Arrangements, Hammer Saxofon-Soli… Sollte jeder mal reinhören, der Jazz mag, auch sehr gut geeignet für jeden, der vielleicht noch einen Einstieg in die Welt des Jazz sucht.
Donnerstag, 18. Juni 2020:
Lee Fields: „My World“ (LP, Truth and Soul, 2009)
Lee Fields habe ich 2015 im zakk in Düsseldorf live sehen können. Eine klasse Show, es lohnt sich schon alleine wegen der Kollektion an abgefahrenen Anzügen, mit denen Mr. Fields seine Konzerte bestreitet. Sehen allesamt aus, als wären sie direkt aus den 60ern/70ern rübergebet…
Nach dem Konzert hatte ich sein Album „My World“ gekauft und wie man sieht auch signieren lassen. Lee Fields hat u.a. Duets mit Sharon Jones gesungen und ist dementsprechend ein Vertreter der Retro-Soul Bewegung. Sehr zu empfehlen!!!
Freitag, 19. Juni 2020:
Jimmy Cliff: „The Harder They Come“ (LP, Island Records, 1972)
Ein absoluter Klassiker, fast jeder Song ein Hit und selbst jedem nicht Reggae-Hörer geläufig. Titelsong gleichnamig zum Albumtitel, By the Rivers of Babylon etc. etc.
Was viele nicht wissen ist, dass dies tatsächlich der Soundtrack zum gleichnamigen Film ist, der zum einen die Gewalt im postkolonialen Jamaika / Kingston thematisiert, aber auch die ausbeuterischen Methoden, mit denen jamaikanische Künstler von Studioinhabern abgezogen wurden. Der Film ist genauso empfehlenswert wie das Album. Gibt es auf DVD zu kaufen, zum Beispiel hier.
Samstag, 20. Juni 2020:
Compilation: „Next Stop Soweto – Zulu Rock, Afro Disco and Mbaqanga 1975-1985 Vol. 4 (2-LP, Strut Records, 2015)
Bin irgendwann mal im Plattenladen über diese Compilation aus dem Hause Strut-Records gestoßen. Da Strut bekannt ist für gute Musik aus Afrika, u.a. für die berühmte Serie „Nigeria 70“ (die ich leider selber immer noch nicht besitze), habe ich einfach mal zugeschlagen und bin nicht enttäuscht worden.
Leider ist die Serie bzw. auch die Vorgänger zu Vol.4. nicht mehr so einfach zu bekommen.
Sonntag, 21. Juni 2020:
Fanga/Maâlem Abdallah Guinéa: „Fangnawa Experience“ (2-LP, Strut Records 2012)
Wieder ein Album aus dem Hause Strut-Records. Zwei LPs, 4 Songs, allesamt hypnotische Fusions aus Afrobeat, Jazz und marokkanischer Gnawa-Musik.
Sehr psychedelisch, kann man wunderbar zu chillen…
Sowohl die 2-LP als auch die CD sind aktuell (Juli 2020) noch erhältlich.